Mittlerweile ist es auch bei den Grünen angekommen, dass die Anbindung des Industriegebiets Simmering an die S1 sowohl für Anrainer als auch für die Umwelt von Vorteil wäre. Die rund 600 LKW, welche täglich zu und vom Industriegebiet fahren, würden dadurch kürzere Wege zurücklegen und somit auch weniger Schadstoffausstoß verursachen. Alles perfekt möchte man meinen, aber die Wiener Grünen sind, wie so oft, eher Bremser als Macher, wenn es nicht gerade um eine Begegnungszone, einen Radweg oder ein Hochhausprojekt geht.
Worum geht es im Detail: Die Anbindung vom Kreisverkehr Klederingerstraße, welche bereits in Schwechat liegt, würde über die Landesgrenze von Niederösterreich nach Wien führen und somit beide Bundesländer betreffen. Niederösterreich hat bereits Bereitschaft signalisiert, da Rannersdorf und Schwechat ebenfalls unter der Belastung durch den massiven LKW-Verkehr leiden. Dazu wurde in der Gemeindesitzung in Schwechat im Februar ein Dringlichkeitsantrag eingebracht, der von allen Fraktionen einstimmig angenommen wurde.
Die Befürchtung der Wiener Stadtplaner, dass Mautflüchtlinge den Lückenschluss nützen würden, kann nicht nachvollzogen werden, da es sich lediglich um eine Direktanbindung des Industriegebietes handelt und nicht um eine Parallelroute zur S1. Es bleibt nun abzuwarten, ob Bürgernähe und Umweltbewusstsein für die Grünen nicht nur leere Worthülsen sind und sie den Worten auch Taten folgen lassen. Verkehrsstadträtin Vassilakou wäre einmal mehr gefordert, echte Umweltpolitik zu betreiben.