Ein Neos-Bezirksrat gab einem FPÖ-Resolutionsantrag am 15. Juni im Bezirksparlament seine Zustimmung zur "sofortigen Aufhebung der Maskenpflicht in Wiener öffentlichen Verkehrsmitteln". Auch die ÖVP-Fraktion sagte geschlossen nein zu diesem Maskenzwang. Aber SPÖ und Grüne drehten die Forderung der Freiheitlichen mit ihrer Mehrheit in der Bezirksvertretung ab. Bei ihnen können sich die Simmeringer nun bedanken, dass sie bei 30 Grad und mehr einen Fetzen vor dem Gesicht tragen und schwitzend U-Bahn, Straßenbahn oder S-Bahn fahren müssen.
Mit Maskenzwang politisches Kleingeld gewinnen
Glaubt SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig allen Ernstes, dass er mit dem Maskenzwang in den öffentlichen Vekehrsmitteln und Apotheken politisches Kleingeld wechseln kann? Denn anders als im übrigen Bundesgebiet, wo seit 1. Juni keine Maskerade mehr Pflicht ist, muss man in Wien nach wie vor den Fetzen vor das Gesicht hängen.
“Von allen guten Geistern verlassen”
Die SPÖ Wien sei von allen guten Geistern verlassen, sagte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zu dieser Entscheidung Ludwigs. Und der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp meinte, dass Ludwig und sein SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker auf ihre Autos und Chauffeure verzichten und in den Sommermonaten die Wiener Linien nutzen sollten, um zu erfahren, wie die Wiener unter dem Masken-Pflanz in der Hitze leiden. Selbst der Koalitionspartner der SPÖ im Wiener Rathaus, die Neos, zeigten sich mit der Maßnahme Ludwigs „nicht einverstanden“.
Ludwig hat sich verrechnet
Ist Ludwig mit seiner harten Corona-Linie bisher gut gefahren, zumindest was die Umfragen betreffen, könnte er sich diesmal verrechnet haben. Denn immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr drangsalieren und schikanieren lassen, während die Infektionszahlen am Minimum sind und es keine Überlastung in den Spitälern gibt.