Schon am 9. April hat Paul Stadler auf die prekäre Situation der 21 Fiakerbetriebe und ihren 300 Pferden aufmerksam gemacht. „Jetzt hat die Stadt endlich reagiert und Hilfe zugesagt“, so Stadler, der vor allem um die fünf Unternehmer in Simmering bangte.
Zuerst gab es keine Einnahmen im Winter, dann kam die Corona-Krise - den Fiakern stand das Wasser bis zum Hals. Und weder von der Stadt Wien, noch vom Bund gab es irgendeine Unterstützung. Ursula Chytracek in der Hallergasse hat 36 Pferde zu versorgen, zwölf Fiakerfahrer musste sie aufgrund der behördlichen Maßnahmen kündigen, aber fünf Stallburschen sind weiter beschäftigt. „Die Fixkosten gehen weiter“, verzweifelte sie, „obwohl wir nicht fahren dürfen“.
Die Ausgaben sind horrende: Für ihre Tiere benötigt Frau Chytracek allein acht Tonnen Heu pro Monat, für das Futter gibt sie insgesamt 10.000 Euro aus und die Stallburschen kosten ihr um die 5.000 Euro. „Wir Fiaker fallen bei den Hilfspaketen total durch den Rost, verdienen dürfen wir aber auch nichts“, vertraute sich Ursula Chytracek Anfang April Paul Stadler an.
Der Bezirkschef schlug Alarm: „Die Fiaker sind ein Symbol der Stadt, eine Tradition, auf die wir stolz sein können. Überall auf den Postkarten wird mit Fiakern Werbung gemacht, aber den verantwortlichen Politikern ist es offenbar egal, ob die Tiere genug Futter haben“.
Gut gebrüllt, Herr Stadler! Und es hat was genützt. „Mein Bemühen hat sich gelohnt, ich danke der Stadt Wien für die nunmehrige Unterstützung“.