So wurde noch im Wahljahr 2015 (nach der missglückten Auskreuzung der Linien 6 und 71) von der damaligen Roten Bezirksvorsteherin Eva Maria Hatzl und der ebenfalls Roten Stadträtin Renate Brauner die Verlängerung des 71ers nach Kaiserebersdorf fix versprochen. Bei der Angelobung von Eva Maria Hatzl im Simmeringer Amtshaus im Herbst 2014 war auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl zugegen und versprach, sich für die Verlängerung der U3 bis Kaiserebersdorf stark zu machen. Seine Worte: „Liebe Eva, wir Sozialdemokraten mochen des schon“.
Die Wähler jedoch entschieden sich für einen längst fälligen Machtwechsel in Simmering.
Im November 2015 übernahm Paul Johann Stadler (FPÖ), aufgrund eines für die Simmeringer Freiheitlichen historischen Wahlergebnisses, das Zepter in unserem schönen Bezirk. Die Genossen waren vorerst paralysiert. Oppositionsarbeit liegt ihnen nicht wirklich und die Simmeringer nehmen ihnen diese auch nicht ab. Denn anstatt endlich (wieder) SOZIALdemokratische Arbeit für die Bürger zu leisten, wird der Freiheitliche Bezirksvorsteher Paul Johann Stadler ständig für Missstände der letzten 40 Jahre verantwortlich gemacht. Bei jeder Gelegenheit werden den Blauen Steine in den Weg gelegt. Plötzlich hat Wien nur noch 22 Bezirke.
Bürgermeister Michael Häupl zögerte nicht lange und versprach seinen Genossen die umgehende Rückeroberung von Simmering, denn ein von Freiheitlicher Hand geführter Bezirk kann nicht geduldet werden. Hinsichtlich jener Bezirke, die seitens der SPÖ an die GRÜNEN verloren wurden, hörte man den Bürgermeister nicht so deutlich grollen. Seither versucht man alle Bemühungen des Blauen Bezirksvorstehers zu torpedieren.
Die Rolle der Wiener Linien
BV Paul Johann Stadler und sein Freiheitliches Team sammelten cirka. 4.000 Unterschriften für die Verlängerung der Linie 71 nach Kaiserebersdorf. Um diese deutliche Geste der Simmeringer der zuständigen Stadträtin Sima zu präsentieren, versuchte (!) der neue Bezirksvorsteher Paul J. Stadler einen Gesprächstermin mit der Stadträtin zu vereinbaren. Diese verschob 3 Mal den Termin und hielt den Bezirksvorsteher somit auf Wochen und Monate hin. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Geschäftsführer mit Näheverhältnis/Mitgliedschaft zur SPÖ
Nachdem unser Bezirksvorsteher seinen Termin zur Vorsprache bei der Frau Stadträtin schließlich und endlich dann doch bekam, um ihr die gesammelten Unterschriften zu überreichen, erwarteten ihn auch die Spitzen der Wiener Linien. DI Eduard Winter, Geschäftsführer der Wiener Linien, offerierte dem Bezirksvorsteher, dass im Grunde kein Bedarf für eine Verlängerung der Linie 71 nach Kaiserebersdorf besteht, denn die Linie 6 wird demnächst beschleunigt und ist dann somit die pünktlichste Straßenbahnlinie überhaupt in Wien.
Man schlug vor, „…die Schule in Simmering einfach später beginnen zu lassen, sodass die Straßenbahngarnituren nicht so überfüllt sind. Für eine Verlängerung sei nämlich das Fahrgastaufkommen zu gering.“ lt. DI Eduard Winter.
Zur Erläuterung der handelnden Personen: Herr DI Eduard Winter ist neben der Geschäftsführung bei den Wiener Linien auch Mitglied der SPÖ-Margareten und Sektionsleiter der „kommunalen Initiative“ Sektion 15 in der er jeden zweiten Mittwoch auch Sprechstunden abhält. Dieser Kontakt geht gleich über die E-Mail-Adresse der WienerLinien. Die weitere Geschäftsführerin der Wiener Linien, Frau Alexandra Reinagl, ist aktiv bei den SPÖ-Frauen tätig und pflegt gute Kontakte zur Stadträtin Renate Brauner. Bis 2020 werden in Wien neue Öffi-Linien entstehen sowie Straßenbahnen verlängert, dies aber jedoch nur in 22 Bezirken und nicht in Simmering, denn da muss anscheinend die Bevölkerung für ihr Wahlverhalten bestraft werden.
SPÖ-Simmering prescht vor und sammelt ebenfalls Unterschriften für eine eigene Linie 11
Völlig entbehrlich ist die Unterschriftenaktion der Simmeringer Roten. Hatten sie doch Jahre Zeit mit ihrer satten Mehrheit, das öffentliche Verkehrsnetz in Simmering zu optimieren. Und so setzt man nun das politische Establishment der Wiener Linien ein und redet um den heißen Brei herum. Schließlich stehen ja Nationalratswahlen am 15. Oktober an und da braucht man Munition und versucht mit Versprechungen und Ankündigungen diese Wahl zu dominieren. Denn eines scheint ja klar, die Blauen dürfen auf keinen Fall Erfolg haben, den gilt es um jeden Preis zu verhindern und dazu setzt man die Wiener Linien als Opposition gegen Simmering ein. Bester Beweis: die Zeitungen der Wiener Linien und der SPÖ sind gleich geschalten. Darum kann es niemals gut sein, wenn eine Partei wie die SPÖ, seit 70 Jahren an der Macht festgeschweißt ist. Alle Institutionen sind durchwandert und handeln nur noch im Interesse dieser Partei und nicht der Interessen der Menschen in der Stadt.
BR Alfred Krene
Vorsitzender der Verkehrskommission Simmering