Für den betroffenen Mieter der Gemeindewohnung am Muhrhoferweg begann jetzt aber eine Sisyphusarbeit. Er rief bei verschiedenen Stellen an. Keiner erklärte sich für die Räumung zuständig. Wiener Wohnung nicht, und auch die Pfarre Kaiserebersdorf, deren Grundstück angrenzt, meinte, hierfür nicht verantwortlich zu sein. Zurück blieb ein verzweifelter Mann, der schon seit zwölf Jahren seine Lebensgefährtin pflegt, und sich nun auch noch von Behörden und Kirche im Stich gelassen fühlte.
Da sprang eine Nachbarin als Helferin ein und wandte sich an Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ). Sie schrieb: „Irgendwer muss doch den Baum entfernen. Abgesehen davon, dass der Garten komplett hinüber ist sowie der Zaun. Jetzt hoffe ich, dass Sie wenigstens zuständig sind. Das ist wie in einem schlechten Witz“.
Als Stadler davon erfuhr, reagierte er prompt. Die Situation entpuppte sich deshalb als kompliziert, weil die Böschung, die an den Garten angrenzt und auf der der Baum stand, zu Wiener Wohnen gehört, die Zufahrt dorthin aber nur über den Grund der Pfarre Kaiserebersdorf möglich ist. Der Bezirkschef klemmte sich hinter das Telefon und konnte eine Lösung finden: Wiener Wohnen erhielt die Erlaubnis der Pfarre für die Zufahrt zu ihrem Grundstück und sorgte umgehend für die Behebung des Schadens.