Der Solarradweg besteht aus einzelnen, im Asphalt eingelassenen Solarplatten, die ganz normal mit dem Fahrrad befahren werden können und zudem Strom erzeugen. Diese Platten bestehen aus widerstandsfähigem Spezialglas und könnten für die winterlichen Fahrbahnverhältnisse beheizt und mittels LED zur erhöhten Verkehrssicherheit beleuchtet werden. Die MA20 berichtete, dass es derartige Projekte derzeit in Österreich noch nicht gibt und nur Erfahrungswerte aus z.B. Deutschland oder den Niederlanden vorhanden sind.
Straßen könnten zukünftig Strom produzieren
Seit 2014 wird ein Solarradweg in Amsterdam erprobt, mit erstaunlichen Ergebnissen: so wurden auf einem 70 m langen Teststück tatsächlich 9.800 kWh Strom pro Jahr erzeugt, der unter anderen für Straßenbeleuchtung, Verkehrsleitsysteme und angrenzende Haushalte genutzt werden könnte. Auch eine Ausweitung des Projekts auf Straßen und Parkplätzen wird derzeit geprüft. Alleine durch das Wiener Radnetz mit seinen circa 1.398 km Länge könnte daher pro Jahr theoretisch ein Strom von 195.720 MWh erzeugt und somit etwa 65.000 Haushalte (bei durchschnittlich 3.000kWh Verbrauch pro Jahr) mit sauberen Strom versorgt werden.
Errichtung, Wartungskosten und Schattenwurf
Derzeit ist die Energieausbeute des Solarradweges um etwa 30% geringer als bei herkömmlichen Anlagen. Zudem schlagen sich Schattenwurf und die Wartungskosten negativ zu Buche.
Aus Sicht der MA28 könnten die Flächen an einen Energielieferanten (z.B. Wien Energie) vermietet werden. Außerdem müsste ein Vertrag zwischen der Stadt Wien (MA28) und dem Energielieferanten aufgesetzt werden, da diesbezüglich der Mieter für die Errichtung, Wartung, Erhaltung sowie die anfallenden Kosten eventueller mutwilliger Zerstörung zuständig wäre.
Keine Kosten für den Bezirk
„Da die Kosten für dieses Projekt die Stadt Wien und ein Vertragspartner tragen soll, befürworten wir Freiheitlichen diesen innovativen Vorstoß. Jedoch sollte die Errichtung von Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen der Stadt weiterhin fokussiert werden. Unsere politische Aufgabe ist es Möglichkeiten für Unternehmen und die Bevölkerung zu schaffen. Ob diese genützt werden müssen die Unternehmen selbst entscheiden. Das ist freiheitliche Politik.“ so der Leiter der Bezirksentwicklungskommission Harald Nepras.
Der Antrag zur Errichtung eines Solarradwegs wurde in der letzten Bezirksvertretungssitzung auf Empfehlung der Bezirksentwicklungskommission einstimmig angenommen. Ob die Stadt Wien dieses Projekt mit ihren Vertragspartnern umsetzen wird, bleibt abzuwarten.
BR Harald Nepras
Vorsitzender Bezirksentwicklung