Simmering ist mit seinen rund 97.000 Einwohnern Wiens 6. größter Bezirk und wächst im Zeitraum 2008 bis 2016 mit 13,4%, was Simmering zum schnellst wachsenden Bezirk macht.
Wenn man sich die Gesundheitsversorgung Simmerings genauer ansieht, so sticht ins Auge, dass, trotzdem Wien über insgesamt 31 Krankenanstalten verfügt, in so einem großen Bezirk wie Simmering kein Krankenhaus zu finden ist. Die nächsten Krankenanstalten sind die Rudolfstiftung im 3. Bezirk und das Sozialmedizinische Zentrum Ost im 22. Bezirk.
Gerade bei medizinischen Akutfällen können die langen Transportwege aufgrund der großen Fläche Simmerings zu einem Problem werden. Zwar hat Simmering seit 2015 eine Rettungsstation der Berufsrettung Wien, allerdings ist diese dauerhaft nur mit einem Fahrzeug besetzt. Es darf angezweifelt werden, ob das für einen so schnell wachsenden und großen Bezirk ausreichend ist.
Ein weiteres, noch augenscheinlicheres Problem ist das Angebot an Arztpraxen. So ist Simmering mit 48 Allgemeinmedizinern nach Favoriten und Floridsdorf der Bezirk mit der drittschlechtesten Abdeckung. Das bedeutet, dass auf jede Praxis 2.028 zu versorgende Patienten kommen. Bei den Fachärzten sieht es leider noch schlechter aus. So ist Simmering mit 54 Facharztpraxen und 1.803 zu versorgenden Patienten pro Praxis trauriges Schlusslicht im Ranking der Wiener Bezirke. Grund zur Sorge macht neben dem IST-Zustand vor allem die Entwicklung. So haben zwischen 2014 und 2016 10 Facharztpraxen geschlossen (-15,6%), die allgemeinmedizinischen Praxen blieben gleich bei 48.
Fazit: Die ärztliche Versorgung Simmerings ist im Vergleich zu anderen Bezirken unterproportional und ist, im Gegensatz zum positiven Bevölkerungswachstum, rückläufig.
Wir fordern daher die zuständige Stadträtin für Gesundheit und Soziales, Frau Mag. Sonja Wehsely auf, Anstrengungen zu unternehmen um neue Arztpraxen in Simmering zu etablieren damit die Gesundheitsversorgung in Simmering wieder auf ein, zu anderen Bezirken, vergleichbares Niveau gebracht wird.
BR Mario Zuzan