Vor eineinhalb Jahren wurden zwölf Parteien über Nacht umgesiedelt, weil Gefahr in Verzug war. Die Keller drohten einzustürzen. Grund: Bei einer vor Jahren durchgeführten Sanierung hatte man offenbar vergessen, Stützbalken einzubauen. Das fiel einem Bauingenieur bei einer Routinekontrolle auf.
Die betroffenen Mieter wurden zwangsumgesiedelt - und man versprach ihnen eine rasche Sanierung und baldige Rückkehr in ihre Häuser. Viele hatten sich daher in der temporär zur Verfügung gestellten Wohnung gar nicht eingerichtet. Einige leben bis heute aus den Kartons.
Vergabeverfahren hat sich in die Länge gezogen
Das ist nun schon eineinhalb Jahre her und die versprochene rasche Sanierung wurde bis dato nicht durchgeführt. Kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember, wurden die Mieter von Wiener Wohnen per Schreiben informiert, dass sich das „Vergabeverfahren für Bauleistungen unerwartet in die Länge gezogen“ hätte.
Anfrage im Gemeinderat
Verzweifelt wandten sich die Betroffenen an den FPÖ-Wohnombudsmann Michael Niegl, der am 9. Jänner mit dem Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp, Klubobmann Maximilian Krauss sowie Bezirksvorsteher a.D. Paul Stadler in die Weißenböckstraße gekommen war, um mit den Mietern die weitere Vorgangsweise zu besprechen. Dominik Nepp versprach, diesbezüglich im Wiener Gemeinderat eine Anfrage an Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) zu richten. Paul Stadler meinte, es wundere ihn, dass SPÖ-Bezirksvorsteher Thomas Steinhart, der von der gleichen Fraktion wie Gaál ist, nicht mehr Druck ausgeübt habe, um hier eine zeitnahe Lösung für die Betroffenen zu finden.
Loch in Hauswand
Bei manchen Mietern macht sich nun die Angst breit, dass sie in ihre Häuser überhaupt nicht mehr zurückkehren können - und zwar im Falle eines Abrisses der Gebäude. Eine Frau erzählte beim Ortsaugenschein, dass die Bauarbeiter ein riesiges Loch in die Hauswand gemacht hätten, seither aber keine Arbeiten mehr erfolgt seien. Durch die Feuchtigkeit, die jetzt ins Haus komme, würde sich der Schimmel ausbreiten.