Die Vorgeschichte: Für die Pflanzung von Obstbäumen entlang des Naturlehrpfades trat schon der frühere FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler ein. In einem Kronen-Zeitung-Artikel im Oktober 2020 berichtete die Zeitung, dass Stadler das Pflanzen von Obstbäumen vor allem zu Lernzwecken für Kinder plane.
Im Umweltausschuss der Bezirksvertretung Simmering am 19. Mai 2022 wurde dann ein Antrag der FPÖ zur Pflanzung von Obstbäumen am Naturlehrpfad beim Schloss Neugebäude gegen die Stimmen der Freiheitlichen und Grünen von der SPÖ abgelehnt. In einer Stellungnahme der MA49 (Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien) wurde im Umweltausschuss behauptet, dass sich der Standort „Naturlehrpfad“ aufgrund von Vandalismus nicht eignen würde und dass Obstbäume sehr pflegeintensiv wären. Folglich wurde der FPÖ-Antrag dann in der Sitzung der Bezirksvertretung mit den Stimmen der SPÖ, ÖVP, Neos und Team HC Strache abgelehnt. Nur FPÖ und Grüne stimmten dafür.
Doch siehe da: In der Ausgabe 08/2023 der Zeitung „Mein Wien“ wird nun unter dem Titel „Klimateam: Zweiter Frühling für Naturparadies“ und mit einem Foto der SPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Ramona Miletic wörtlich angekündigt, „direkt neben dem Schloss Neugebäude sind Obstbäume vorgesehen“. Woher plötzlich dieser Meinungswandel? Keine Bedenken mehr wegen Vandalismus oder Sorge um die Pflege?
Detail am Rande: Als die Idee, Obstbäume im Bezirk zu pflanzen aufkam, startete der frühere Bezirksvorsteher Paul Stadler einen Aufruf auf Facebook, um Freiwillige zu finden, die die Pflege der Bäume übernehmen. Die Rückmeldungen der Simmeringer Bürger waren überwältigend. Dennoch schob die SPÖ dem Ansinnen einen Riegel vor - den sie nun für die eigenen Zwecke wieder geöffnet hat.