Wie die Kronen Zeitung berichtet, soll die Verlängerung der Straßenbahnlinie O in das Nordbahnviertel im 2. Bezirk begrünt werden, also ein so genanntes Rasengleis erhalten. Dass die Strecke dadurch wesentlich umweltfreundlicher wird, liegt auf der Hand: Der durch Bremsabrieb entstehende Quarzsand ist hochgiftig und gilt als hochgradig krebserregend.
Die FPÖ in Simmering hat daher schon im März dieses Jahres einen Antrag zur Begrünung von U-Bahn, Bus und Straßenbahn eingebracht. Kaum zu glauben: Ausgerechnet die SPÖ lehnte diesen Antrag ab - und Umweltstadträtin Ulli Sima von der SPÖ zeigte in ihrem Antwortschreiben an die Bezirksvorstehung lediglich auf, unter welcher Prämisse Stationen im öffentlichen Verkehr geplant werden.
Schon damals vermutete der Vorsitzender der Bezirksentwicklungskommission, Harald Nepras (FPÖ), dass sich die SPÖ diese Idee später auf ihre Fahnen heften werde. Er sagte:
„Die ledigliche Auflistung von Problemen ohne Lösungen zum FPÖ-Antrag ist ein weiteres Indiz für den Plan, zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine SPÖ-Lösung zu finden und diese sodann als großen Wurf der Sozialdemokraten zu vermarkten“.
Nepras hat Recht behalten. Jetzt heften sich tatsächlich die Grünen und die SPÖ die freiheitliche Idee auf ihre Fahnen und lassen sich von der Kronen Zeitung dafür auch noch abfeiern.
Aber auch im Wiener Rathaus wurde das Thema „Rasengleise" in den vergangenen acht Jahren durch den Simmeringer FPÖ-Gemeinderat Manfred Hofbauer immer wieder aufgegriffen. So wurden zur Umsetzung von „Grünen Gleisen“ im Wiener Öffi-Netz Anträge eingebracht, welche allesamt von Rot / Grün - mit fadenscheinigen Argumenten - abgeschmettert wurden. Auch in die Beantwortung der zahlreichen FPÖ-Anfragen zu „Grünen Gleisen“ wurde von der zuständige SPÖ-Stadträtin viel Energie investiert, um jedes Mal ausführlich zu erklären, wieso der Einsatz von Rasengleisen in Wien nicht beziehungsweise nur äußerst spärlich umgesetzt werden könne.
"Wie man nun an der Verlängerung der Straßenbahnlinie O in das Nordbahnviertel im 2. Bezirk unschwer erkennen kann, hat bei der rot-grünen Stadtregierung nun doch ein Umdenken in Richtung Umweltschutz stattgefunden. Gut Ding braucht bei manchen ein wenig Weile", sagt LAbg. Hofbauer.