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12. Oktober 2022

Schimmel in den Duschen, aber SPÖ-Stadtrat bezeichnet sie als „sauber“

„Nur eine Dusche kaputt, sonst alles in Ordnung“, sagt der zuständige SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky – zusammengefasst – zu den grauslichen Zuständen in den Duschräumen der MA 48 auf der Simmeringer Haide.

© Z.V.g. Solche grauslichen Zustände herrschen bei betriebsinternen Duschen für MA48-Mitarbeiter der Stadt Wien. Der SPÖ-Stadtrat beurteilt die Situation aber als “sauber”.

Die Betroffenen fühlen sich verhöhnt. “Mir fehlen die Worte”, bringt ein MA48-Bediensteter seine Enttäuschung auf den Punkt.

“Zustände machen mich zornig”

Zur Vorgeschichte: Mitarbeiter der MA 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) wandten sich im Mai an eine Online-Zeitung und beklagten den Zustand der Duschen im Container-Gebäude auf dem Gelände der Abschleppgruppe auf der Simmeringer Haide. Der Mann, der verständlicherweise anonym bleiben wollte, schrieb wörtlich: "Ich bin seit Jahrzehnten Mitarbeiter der MA48 und die Zustände der letzten zehn Jahre machen mich nur noch zornig. Bei neuen Mitarbeitern wird mit immer niedrigeren Löhnen, All-in-Verträgen und miesen Arbeitsbedingungen der Sparstift angesetzt".

Bilder zeigen verdreckte Nassräume

Gespart wurde offenbar auch in den Nassräumen der vor zehn Jahren als Provisorium errichteten Unterkunft für rund 200 Mitarbeiter der MA 48. Denn der Mann übermittelte uns auch Bilder, die zeigen, dass die Nassräume nicht nur verdreckt sind, sondern Teile der Duschkabinen auch schon verrosten.

“Duschplätze sind sauber und in gutem Zustand”

Das Online-Medium konfrontierte daraufhin den zuständigen SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky mit den Vorwürfen, doch dessen Büro wollte der Presse keine Auskunft geben. Jetzt aber, nachdem die Freiheitlichen eine Anfrage bezüglich der Duschen im Bezirksparlament einbrachten, musste er sein Schweigen brechen. In der Anfragenbeantwortung an den Simmeringer SPÖ-Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (skurriler weise datiert mit 26. Oktober, eigelangt aber am 30. September) behauptet Cernohorszky allen Ernstes Folgendes:

"In der gegenständlichen Containerunterkunft befinden sich insgesamt 24 Duschplätze, lediglich eine Duschkabine war aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung vorübergehend gesperrt, wobei diese Reparatur bereits veranlasst wurde und noch im September 2022 erfolgte. Die verbleibenden 23 Duschplätze sind sauber, funktionsfähig und befinden sich in einem guten Zustand".

Bilder überführen SPÖ-Stadtrat der Unwahrheit

Die betroffenen Mitarbeiter der MA 48 fragen sich nun wohl zurecht, ob sich der Stadtrat die Fotos, die ihm mitgeschickt wurden, nicht angeschaut hat?  Denn auf diesen Bildern sind die Unzulänglichkeiten eindeutig zu sehen, und darauf ist auch ersichtlich, dass die „verbleibenden 23 Duschplätze“ keinesfalls so sauber sind, wie er es in diesem Schreiben behauptet. Während die Betroffenen, die die Duschen benützen müssen, von Schimmel und kaputten Fliesen sprechen, meinte der SPÖ-Stadtrat, dass eine Gesundheitsgefährdung für die Mitarbeiter nicht gegeben sei.

Bilder sagen mehr als tausend Worte, sagt man im Volksmund. Der SPÖ in Wien reichen solche Beweise aber offenbar nicht, sie deutet Fotografien wie sie es will, auch wenn diese sie der Unwahrheit überführen.

Baubeginn für neue Unterkunft 2023

Zur Frage der FPÖ, ob schon ein Ersatzquartier für die rund 200 Bediensteten der MA 48, die schon länger als zehn Jahre in einem Provisorium untergebracht sind, geplant sei, sagte Czernohorszky (brav gegendert mit Sternchen):

"Bereits 2019 wurde mit den umfangreichen Planungsleistungen für die Errichtung einer neuen Mannschaftsunterkunft auf derselben Liegenschaft begonnen, der Baubeginn wird voraussichtlich 2023 erfolgen. Nach Eröffnung des neuen, modernen Gebäudes übersiedeln die Mitarbeiter*innen dorthin und die Containeranlage wird abgebrochen".

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