Resignierend vor immer mehr Zuzug von Migranten in den 11. Bezirk und der Ausbreitung von Kebab-, Handy- und Frisör-Stuben in der Simmeringer Hauptstraße, meinte der SPÖ-Bezirksvorsteher in der Sitzung der Bezirksvertretung vom 8. März, er wünsche sich zwar auch ein vielfältigeres Angebot an Geschäften, doch er habe keine Möglichkeit, dies zu ändern. Zudem verwies Steinhart auf seinen Vorgänger, dem FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler, der diesbezüglich auch keine Veränderung herbeiführen hätte können.
Stadler kämpfte gegen „Little Istanbul"
Darauf angesprochen sagte Paul Stadler, er habe sich zumindest bemüht, im bereits entstandenen „Little Istanbul“ Betreiber heimischer Unternehmer anzusiedeln, um einen besseren Branchenmix zu erzielen. Jedes Mal, wenn ein Geschäft frei geworden ist, sei er zum Hausbesitzer gelaufen, um für österreichische Nahversorger Werbung zu machen. Einmal habe er einen Fleischhauer an der Hand gehabt, doch der Hausbesitzer habe dann doch wieder einem türkischen Frisör den Vorzug gegeben, weil dieser bereit gewesen sei, mehr Miete zu zahlen.
Ex-Bezirksvorsteher Paul Stadler hat sich die Mühe gemacht und die türkischen Frisöre zwischen den beiden U-Bahn-Stationen Enkplatz und Endstation Simmering abzuzählen - er kam auf sage und schreibe 17. Stadler glaubt, dass dieser Entwicklung nur durch einen gewerblichen Gebietsschutz, wie es ihn zum Beispiel bei Ärzten oder Apotheken gibt, beizukommen wäre. Da müsste die Wirtschaftskammer aktiv werden und dafür sorgen, dass der Branchenmix stimmt, fordert Stadler.
SPÖ ist Schuld an Ausländer-Misere
Schuld an der Misere Simmerings, ein Ausländerbezirk geworden zu sein, sei laut Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Katharina Krammer (FPÖ), die SPÖ Wien, die seit 1945 durchgehend den Bürgermeister stelle und für den Zuzug der Migranten verantwortlich sei. In der Sitzung der Bezirksvertretung listete sie die Ursachen dafür auf: Von einer Milliarde ausbezahlter Mindestsicherung pro Jahr in Wien würden 60 Prozent, als 600 Millionen, an Menschen gehen, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft haben. 35 Prozent der in Wien lebenden Menschen hätten keine österreichische Staatsbürgerschaft und 45 Prozent hätten Migrationshintergrund.
Die FPÖ-Mandatarin gab sich auch mit den Ausführungen des SPÖ-Bezirksvorstehers Steinhart nicht zufrieden, der meinte, nichts verändern zu können. Krammer wörtlich:
„Wenn das so ist, dann müssen die Wiener bei der Gemeinderatswahl und die Simmeringer bei der Bezirksvertretungswahl FPÖ wählen. Dann können wir dafür sorgen, dass in Wien auch in den nächsten Jahren mehrheitlich noch deutsch gesprochen wird“.