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29. Jänner 2020

SPÖ pfuscht bei Busroute und erntet Unmut bei Anrainern

Die SPÖ hat sich über den Bezirk hinweggesetzt und Simmering eine neue Busroute aufgezwungen. Prompt gibt es Riesenärger mit den Anrainern.

Über diese Haltestelle in der Dreherstraße herrscht helle Aufregung bei den Anrainern. Fotocredit: Privat

Das hat die SPÖ nun davon, dass sie Parteipolitik über das Wohl der Bezirksbürger stellt. Gemeinsam mit der zuständigen Stadträtin Ulli Sima pfuschten sie bei der Verlängerung der Buslinie 79A und 79B herum. Dafür musste auch eine neue Endstelle mit einer Stehzeit der Busse für 18 Minuten geschaffen werden - und damit begann das Chaos bei den Wiener Linien und der Ärger bei den Anrainern. 

Die Endstelle für die beiden Buslinien, die seit 7. Jänner über die Dreherstraße und Hoefftgasse zurück über die Etrichstraße bis zur Haltestelle Kaiserebersdorf/Zinnergasse fahren, wurde nämlich ausgerechnet vor der Ordnungsnummer 38 errichtet. Damit blockierten die Busse jeweils 18 Minuten lang die Ein- und Ausfahrt der Firma Liftexpress. Dem Unternehmen, das Sattelschlepper liefert und verleiht, wurde somit praktisch die Existenz genommen. 

Alfred Krenek, der als Vorsitzender der Verkehrskommission die Interessen des Bezirks bei der Ortsverhandlung vertrat, meint: „Bei der Verhandlung am 6. Dezember 2019 nannten die Wiener Linien eine zweiminütige Stehzeit für die Busse. Deshalb hatte ich keine Einwände gegen diese Endstelle“.

Allerdings dehnten sich die durch den Fahrplan bedingten Stehzeiten auf 18 Minuten aus. Es musste schnell eine Lösung her. Am 24. Jänner 2020 beschlossen der Bezirk, die zuständige Magistratsabteilung und die Wiener Linien die Verlegung der Endstelle in die Dreherstraße 34. Dafür mussten zwei Poller entfernt werden, drei Parkplätze gingen verloren.

Jetzt gibt es einen Proteststurm der Anrainer, die diese Autobushaltestelle nicht vor ihrer Wohnhausanlage haben wollen und auf die SPÖ sauer sind, dass ihnen drei Parkplätze „geraubt“ wurden. 

„Ich bekomme Zuschriften der Anrainer, die mir schreiben, dass die roten Funktionäre untergetaucht und nicht erreichbar wären“, sagt Bezirksvorsteher Paul Stadler. Im Bezirksvorsteher-Büro stapeln sich die Beschwerden.

In der Bezirkszeitung aber hatten sich die SPÖ-Funktionäre für ihre Tat abgefeiert. In einem Artikel titelten sie: „Freude herrscht bei den Bewohnern in Kaiserebersdorf“. 

Der Simmeringer Bezirkschef erlebt ein Déjà-vu: „Wie schon bei der Straßenbahnlinie 11, die auch von der Simmeringer SPÖ und SPÖ-Stadträtin Ulli Sima - ohne sich mit dem Bezirk abzustimmen - installiert wurde, gibt es nun bei der Buslinie heftige Beschwerden der Bürger“, so Stadler. 

Aufgrund der Anrainerbeschwerden gibt es einen neuen Vorschlag der Wiener Linien für eine Haltestelle in der Hoefftgasse: Demnach soll der Bezirk dafür 10.000 Euro zahlen - für Barrierefreiheit und 20 Meter Länge. Außerdem gebe es einen Verlust von zehn Stellplätzen. 

Verkehrsbezirksrat Alfred Krenek sagt dazu ganz klar nein: „Als Vertreter des Bezirkes lehnte ich den Vorschlag der Wiener Linien ab. Ich verbaue keine zehn Stellplätze und verwende 10.000 Euro aus dem Bezirksbudget für eine Haltestelle, die vielleicht schon in einem Jahr wieder aufgelassen wird“. Die Auflösung könnte bei zu geringen Fahrgastzahlen erfolgen. 

Als Vorsitzender der Verkehrskommission wolle er diese Autobuslinie bis zur Sängergasse führen, was den Vorteil hätte, dass sich dort eine richtige Haltestelle befände, die auch für die Ausgleichzeiten geeignet wäre. 

„Jedoch muss man leider eingestehen, dass diese Autobuslinie keine relevanten Fahrgastzahlen aufweist und nicht einmal von den Wiener Linien selbst gewollt wird. Sie ist einfach ein Politikum zwischen SPÖ-Simmering und SPÖ-Stadträtin Sima. Eine Autobuslinie ohne Konzept“, sagt Krenek.

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