„Für Unternehmer, die glauben, bei uns so arbeiten zu können, wie in ihren Herkunftsländern und sich nicht an unsere gesetzlichen Vorschriften halten, gibt es bei mir null Toleranz“, sagt Paul Stadler, der viel Ausdauer bewiesen hat, um in seinem Bezirk diesbezüglich Ordnung zu schaffen. „Wer sich über die Gesetze hinweg setzt, verschafft sich gegenüber der Konkurrenz auch Wettbewerbsvorteile“.
Inflagranti ertappt
Es bedurfte des mehrmaligen Einschreitens der „Gruppe Sofortmaßnahmen“, um zum Beispiel einer illegalen Firma in der Leberstraße das Handwerk zu legen. Dort wurde eine Werkstatt betrieben - und nachdem Paul Stadler immer wieder Behörden hinschickte, um Überprüfungen durchzuführen, versperrte man die Zugänge und verdunkelte die Fenster. Arbeiten wurden zunehmend auf das Wochenende verlegt, da die Werkstatt-Betreiber offenbar annahmen, dass zu dieser Zeit die Gemeindebediensteten nicht aktiv wären.
Da täuschten sich die Herrschaften. Stadler beobachtete die Entwicklung persönlich. Und bei der finalen Kontrolle wurden die „Täter“ dann inflagranti, also auf frischer Tag ertappt. Im Aktenvermerk der „Gruppe Sofortmaßnahmen“ ist zu lesen:
(…) Während des Einschreitens entzogen sich zwei Arbeiter der Kontrolle und versuchten die in der Werkstatt verbliebenen Personen lautstark vor der Amtsabordnung zu warnen („Achtung Magistrat“). (…) In den Räumlichkeiten der Betriebsanlage befanden sich zum Zeitpunkt der Überprüfung vier Kraftfahrzeuge, welche augenscheinlich nicht betriebsbereit waren. Sowohl mechanische Arbeiten als auch Lackierarbeiten konnten wahrgenommen werden. Der bereits bekannte Vertreter der Firma G…. gab an, „auf Besuch“ zu sein. Augenscheinlich fungierte Herr S. jedoch als Vertreter der Firma und konnte auch diverse Fragen der Amtsabordnung beantworten und verfügte über die Schlüsselgewalt der Betriebsanlage.
Weiterhin scharfes Vorgehen gegen illegale Betriebe
Dieser Betrieb wurde sofort behördlich geschlossen, weitere Ermittlungen führt die Finanzpolizei durch. Inzwischen wurde bekannt, dass diese lange Zeit illegal betriebene Firma nun ein Ansuchen auf eine ordentliche Betriebsgenehmigung gestellt hat.
Unbefugt benützte ein Transportunternehmen in der Ganghofergasse ein Grundstück, um hier zum Beispiel Altreifen zu verbrennen, Abwässer unkontrolliert abzulassen oder gefährlichen Sperrmüll zu lagern. Anrainer machten Bezirkschef Paul Stadler auf die Missstände aufmerksam, der dann schnell für Ordnung sorgte. Mittlerweile ist der Betrieb behördlich geschlossen und der Unternehmer der illegalen Tätigkeiten auf dem Grundstück bestraft worden.
Bezirksvorsteher Paul Stadler freut sich über diese Erfolge, „denn es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit, dass alle unter den gleichen Voraussetzungen ihre selbständige Tätigkeit durchführen können“. Stadler will aber weiter sehr wachsam sein und scharf vorgehen, wenn der Verdacht aufkommt, etwas sei illegal in seinem Bezirk. „Alle sollen wissen, dass ich in Simmering für Ordnung sorge!“, so Stadler.