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06. Februar 2019

Straßenbahnlinie 6 nun doch bis Simmering?

Wiener Linien: Überraschung 2019 – Vorteil für Simmering oder einfach dumm gelaufen?!

Nehmen wir das abgelaufene Jahr 2018 her und lassen es kurz Revue passieren.
Die Wiener Linien und SPÖ wollten unbedingt eine Simmering bezogene Straßenbahn mit der Ziffer „11“ einführen. Ziel: Kaiserebersdorf – Grillgasse mit Schleifenfahrt über Gottschalkgasse und Sedlitzkygasse. Wir berichteten über diese SPÖ – Sima und Troch - Idee, die zum Chaos geführt hätte. Bezirksvorsteher Paul Stadler und sein FPÖ Team lehnten diese Variante (mit Unterstützung der Polizei, die ebenfalls ein Verkehrschaos prognostizierte) erfolgreich ab.

Roulette, die Kugel rollt: Schleifenfahrt Grillgasse? Schleifenfahrt Reumannplatz? Schleifenfahrt Otto- Probst-Platz? Was nun?

Bei der Präsentation des 11ers am 7. Mai 2018 erklärte uns Frau Stadträtin Mag. Ulli Sima, dass SIE NICHT mehr die Schleifenfahrt in der Grillgasse präferiert, sondern den 11er bis Reumannplatz führen möchte. Die Straßenbahnlinie 6 würde dann in die Kretagründe, (Alte Ankerbrotgründe) um vier Haltestellen verlängert. Die nächste Variante lautete, 11er wird mit Linie 67 gekoppelt und fährt nun von Kaiserebersdorf bis Otto-Probst-Platz im 10. Bezirk. Die Linie 67 wird aufgelassen, was natürlich dem Favoritner Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) nicht besonders gefiel. Nun gestaltete sich das Unterfangen „Kretagründe“, das laut dem Geschäftsführer der Wiener Linien DI Günther Steinbauer, bei der Präsentation des 11er, schon finanziert war, als NICHT durchführbar. Grund: Eine Bürgerinitiative wehrte sich erfolgreich gegen dieses Prestigeprojekt, das sehr viele Parkplätze in der Absberggasse und Puchsbaumgasse vernichtet hätte. Im Sinne der Bürgerinitiative wurde das Projekt auf Eis gelegt. Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) und Gemeinderat Christian Hursky (SPÖ) sehen die Lösung in einer neuen Busverbindung und schieben die Wendeschleife nach Simmering.
So nach dem Motto: Endstation Simmeringer - Autobahnbrücke

Geiselberg im Focus: Wiener Linien wollen im 11. Bezirk neue Endstelle (Schleifenfahrt) für die Linie 6.

Und somit zur angekündigten Überraschung 2019 – der Wiener Linien. Der zuständige Verhandlungsleiter der Wiener Linien für Simmering überrascht Bezirkschef Paul Stadler(FPÖ) am 29.01.2019 mit einem Blitzbesuch. Durch meine berufliche Erfahrung (33 Jahre im Betrieb der Wiener Linien) und Vorsitzender der Verkehrskommission zog mich Bezirksvorsteher Paul Stadler zu dem Gespräch hinzu. Zu meiner großen Überraschung wollte auch der Verhandlungsleiter der Wiener Linien, dass ich bei den Verhandlungen anwesend bin. Nun kam die Überraschung ans Tageslicht.

Die große Enthüllung lag vor uns am Tisch. Die Wiener Linien brauchen Simmering als Rettungsanker.

Die Straßenbahnlinie 6 erhält eine neue Wendeschleife über Geiereckstraße und Karl-Gunsam-Gasse, wobei der Lagerplatz der MA 28 unter der A23 durchschnitten wird. In der Geiselbergstraße zwischen Geiereckstraße und Karl-Gunsam-Gasse ist eine neue Haltestelle in Fahrtrichtung Burggasse geplant, die Ausstiegshaltestelle wird in der Geiereckstraße situiert. Das Projekt soll beginnend ab April 2019 realisiert werden. Die neue Wendeschleife soll mit Schulbeginn, Anfang September 2019, in Betrieb genommen werden. Und wieder werden umfangreiche Bauarbeiten auf die Geiselberger zukommen. Wir erinnern uns an den 01.10.2018, an dem uns die Wiener Linien ebenfalls kurzfristig überraschten und die Gleisanlage und Haltestellen im Bereich Geiselbergstraße erneuerten. Ich war zu der Zeit fast täglich mit Polizei und den Fachdienststellen der Magistrate sowie mit BürgerInnen in dem Gebiet unterwegs, um einen halbwegs geordneten Ablauf der Umleitungsgebiete zu gewährleisten. Es musste immer wieder nachjustiert werden, um den Verkehr flüssig zu halten. Nun kommt eine weitere Belastung auf die unmittelbaren Bewohner zu. Der Bezirksvorsteher und sein Team werden sich auf die (berechtigten) Beschwerden der Simmeringer Bürger einstellen und Hilfestellungen anbieten. Ich werde mich natürlich wieder als Ansprechpartner anbieten und als Ventil für die Bürger zur Verfügung stehen. Was jedoch nicht ungesagt bleiben kann, ist die Tatsache, dass man die alte Wendeschleife in der Kujanikgasse – Gräßlplatz entfernt hat. Von Schildbürgerstreich darf hier schon gesprochen werden.

Die ASFINAG beginnt zur selben Zeit die Instandsetzung der Autobahnbrücke mit Abriss der gesperrten Ausfahrt Simmering und Ausbau des Lärmschutzes.

Positiv bewerten kann man, dass es nicht zu mehr Baulärm durch die Entstehung der Wendeschleife kommen wird, weil die Arbeiten an der Autobahnbrücke ebenfalls im selben Zeitraum über die Bühne gehen werden. Die einzige Frage, die sich mir nun stellt: Was bringt uns die Rückkehr der Straßenbahnlinie 6 nach Simmering? Wie wird sich der Verkehr entwickeln? Nun werden sicher berechtigte Fragen folgen, warum dieser Ort? Weil lt. MA46 aus verkehrstechnischer Sicht der Umbau in der Gudrunstraße – Hauptbahnhof nicht möglich ist. Bei der Präsentation hatte ich meine Bedenken (Bauchweh trifft es eher), aber als Vorsitzender der Verkehrskommission von Simmering begrüße ich natürlich jedes öffentliche Verkehrsmittel, das in unseren Bezirk kommen wird. Nebenbei angemerkt: Kosten für den Bezirk: Null. Parkplätze wollen die Wiener Linien erhalten und dafür eine Einbahnregelung in der Karl-Gunsam-Gasse errichten.
Suchen wir das Positive in diesem Projekt, der Geiselberg bekommt eine zusätzliche Straßenbahnlinie. Wie die Bevölkerung vor Ort das sieht, wissen wir derzeit nicht.
Bezirksvorsteher Paul Stadler(FPÖ) möchte auch die anderen Fraktionen in das Projekt einbinden. Daher gab es am 04.02.2019 eine Besprechung mit Vertretern der Wiener Linien und den Fraktionen. Die Einladung angenommen haben die SPÖ, ÖVP und NEOS. Die Grünen glänzten wieder mit Abwesenheit. Bezirkschef Paul Stadler(FPÖ) begrüßt jedes neue öffentliche Verkehrsmittel im Bezirk, äußerte sich jedoch kritisch zu dem Vorhaben der Wiener Linien und befürchtet ein Verkehrschaos am Geiselberg. Die Realität wird uns im September 2019 einholen und dann stehen wir vor Tatsachen. Es ist offensichtlich, dass die Favoritner SPÖ gegen den 6er ist und die Simmeringer SPÖ dafür“.

Bez. Rat Alfred Krenek
Vorsitzender der Verkehrskommission Simmering

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