Tatsächlich hat die Grüne Vizebürgermeisterin einen so genannten Hitzekatalog an die Bezirke ausgesandt, in dem zu sehen ist, wo im vergangenen Hochsommer in Wien besonders hohe Temperaturen herrschten, wo es also unerträglich heiß für die Menschen war. Und siehe da: Im grünen Bezirk Simmering, wo es Gärten, viele Parks und einen großen Baumbestand, für den letztlich Bezirksvorsteher Paul Stadler allein mit 480 Baumpflanzungen verantwortlich ist, gibt, tauchte in Hebeins Hitzekatalog KEIN EINZIGER Hitzepol auf.
„Natürlich schaffen wir trotzdem kühlere Aufenthaltsräume für unsere Bezirksbürger“, sagt Stadler. „Das haben wir auch schon vergangenen Sommer zum Beispiel auf dem Enkplatz mit einer Wasserspritzanlage gemacht“. Die Reparatur des Brunnens im Herderpark, der wieder Wasser speit, wäre auch so eine Maßnahme, um einen Hitzesommer besser zu überstehen.
"Während andere nur darüber reden, handelt der Bezirk Simmering und trifft Vorbereitungen auf die nächsten Hitzetage. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Umweltausschusses, Christoph Huber, suchte ich im Hyblerpark die ideale Position für eine Sprühnebeldusche, die hier errichtet wird. Zudem schon fix: Trinkbrunnen für die Parkanlagen Seeschlachtweg und Dürnbacherstraße. Aber das ist noch lange nicht alles, was wir planen, um für die Simmeringer Hitzetage erträglicher zu machen“, informiert der Bezirksvorsteher.
Die Grünen philosophieren nun darüber, dass im dichtbebauten Gebiet Simmerings „Coole Straßen“ entstehen sollen. Heißt laut Grüne: Sitzgelegenheiten, Begrünung, Sprühnebelanlagen und Freizeitprogramm (?). Da spricht nichts dagegen, würden sich die Grünen in Simmering nicht ausgerechnet die Greifgasse, wo sowieso schon alte, schöne Kastanienbäume Schatten spenden dafür aussuchen. Oder die Straßen rund um den Enkplatz, die ab Frühjahr wieder als Lagerstätten für die Großbaustelle des Brandhauses gebraucht werden, was die Grünen Bezirksräte eigentlich wissen sollten.
Als Projekt für eine „Coole Straße“ nennen die Grünen auch die Hakelgasse zwischen Lorystraße und Ehamgasse. „Hier haben wir sowieso vor, Baumpflanzungen durchzuführen“, sagt Stadler. Was aber würde eine „Coole Straße“ in diesem Bereich für die Anrainer bedeuten: Die ganze Straße würde abgesperrt und man könnte dort nicht einmal mehr parken. Mit einem Schlag wären rund 50 Parkplätze weg. „Das kann ich den Anrainern nicht antun“, so der Bezirkschef, der dem Vorschlag der Grünen nur dann offen gegenüber stehen würde, wenn die davon betroffenen Bürger mehrheitlich dafür seien.
„Ich lade die Grünen gerne ein, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Dann kann ich sie belehren, wie Klimaschutz im Bezirk mit Hausverstand funktioniert“, sagt Bezirkschef Paul Stadler.